Thursday, November 13, 2008

Bibelprophezeiung Teil II - Daniel Kapitel 2



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Im ersten Teil dieser Reihe haben wir einige der Prophezeiungen und Vorhersagen aus dem Alten Testament behandelt, welche, wie wir glauben, in Jesus Christus erfüllt wurden: Details über Seine Geburt, Sein Leben uns Seinen Tod, die Jahrhunderte zuvor von jüdischen Propheten vorhergesagt worden waren.
Im weiteren Verlauf dieser Serie wollen wir jenen Prophezeiungen widmen, die sich auf die Entwicklung der Weltgeschichte bis zu deren Ende beziehen. In anderen Worten, auch auf das was noch laut der Bibel vor uns liegt.
Eines der erstaunlichsten prophetischen Kapitel im Alten Testament, und gleichzeitig jenes das sich am einfachsten verarbeiten lässt, ist das 2. Kapitel des Buches des Propheten Daniel. Daniel war noch ein junger Mann als er in den Dienst des Herrschers Nebuchadnezar von Babylon trat. Als adliger Jude war er zusammen mit einigen seiner Gefährten von Judäa als Gefangener an den babylonischen Hof gebracht worden.
Eines Nachts hatte König Nebuchadnezar einen besonderen Traum, und verlangte von seinen Traumdeutern dass sie ihm nicht nur den Traum auslegten, sondern ihn auch an den Traum erinnern sollten, denn, wie er sagte, war er ihm entfallen.
Die Ratgeber des Königs waren zu solchen Wundertaten jedoch nicht fähig, und so entschloss sich der erzürnte Nebuchadnezar, alle Weisen am Hofe hinrichten zu lassen, einschließlich der Gefangenen von Judäa.
Da Daniel aus einer Kultur stammte in der Wunder bereits eine große Rolle in der Geschichte seines Volkes gespielt hatten, solche wie die Plagen über Ägypten, die einst den störrischen Pharaoh des ägyptischen Reiches dazu überredet hatten, Mose und sein Volk ziehen zu lassen, die Flucht durch das rote Meer, das sich su beiden Seiten teilte, Brot vom Himmel, und schließlich die Eroberung des Landes das ihnen von Gott verheißen worden war, sah Daniel im Gebet eine durchaus plausible Alternative zur seiner Hinrichtung. Seine Gebete wurden auch tatsächlich beantwortet, und er ließ sich prompt vor den König führen um diesem, wie einst einer der 12 Stammesväter Israels, Joseph, den seine Brüder an eine Karawane nach Ägypten als Sklaven verkauft hatten, dem Herrscher der Welt seinen Traum zu deuten.
Der Unterschied war, dass Daniel, anders als sein Vorvater Joseph, nicht nur die Deutung, sondern auch den Traum selbst kundtun musste. Aber dies gelang ihm auch. Und so erinnerte er den König an die seltsame Vision die er in seinem Schlaf gehabt hatte, nachdem er über die Zukunft seines Reiches nachgedacht hatte:
„Du, o König, sahst: und siehe, ein großes Bild; dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich.
Dieses Bild, sein Haupt war von feinem Golde; seine Brust und seine Arme von Silber; sein Bauch und seine Lenden von Erz; seine Schenkel von Eisen;
seine Füße teils von Eisen und teils von Ton.
du schautest, bis ein Stein sich losriß ohne Hände, und das Bild an seine Füße von Eisen und Ton schlug und sie zermalmte.
Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, das Erz, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu der Sommertennen; und der Wind führte sie hinweg, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem großen Berge und füllte die ganze Erde.
Das ist der Traum; und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen.“ (Daniel 2:31-36)


Das wunderbare an diesem Kapitel ist, dass man sich nicht selbst den Kopf darüber zerbrechen muss, was dieser Traum wohl bedeuten möge, sondern Daniel selbst liefert gleich im Anschluss die Deutung:

„Du, o König... der Könige, dem der Gott des Himmels Macht und Gewalt und Ehre gegeben hat... -du bist das Haupt von Gold.
Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, niedriger als du; und ein anderes, drittes Königreich, von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird.
Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen; ebenso wie das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, dem Eisen gleich, welches zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern.
Und daß du die Füße und die Zehen teils von Töpferton und teils von Eisen gesehen hast-es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.
Und die Zehen der Füße, teils von Eisen und teils von Ton: zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein.
Daß du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast-sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften: gleichwie sich Eisen mit Ton nicht vermischt.
Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen:
weil du gesehen hast, daß von dem Berge ein Stein sich losriß ohne Hände und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem Könige kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiß und seine Deutung zuverlässig.“ (Daniel 2:37-45)

Da das goldenen Haupt des Stand- oder Götzenbildes aus Nebuchadnezars Traum ihn selbst darstellt, und die silberne Brust und Arme das auf Babylon folgende Weltreich, brauchen wir uns lediglich der Geschichte zu bedienen um zu erfahren, welches Reich diesen Teil der Statue darstellt.

Aus der Geschichte wissen wir, dass das Dualreich der Meder und Persier Babylon und die bis dahin bekannte zivilisierte westliche Welt eroberte. Genau so wie ein Arm stärker ist als der andere, waren die Perser den Medern überlegen, aber sie arbeiteten dennoch zusammen um ihre Weltordnung aufrecht zu erhalten.

Daniel selbst sollte die Erfüllung dieses Teils des Traumes noch miterleben, wie man im 5. Kapitel seines Buches nachlesen kann.

Das dritte Reich, das hier durch den Bauch und Lenden aus Bronze dargestellt wird, war das griechische Reich, das unter Alexander dem Großen die damalige im Westen bekannte Welt eroberte.

Das vierte Reich, stark wie Eisen, welches alle anderen und bisherigen Reiche zermalmen und zertrümmern sollte, war zweifellos das römische Weltreich, in der Statue symbolisiert durch die Beine, was wiederum an marschierende Legionen erinnert, auf den eigens zur Eroberung erbauten Straßen. Ja, selbst die Form des Landes das Rom beheimatet, ist die eines Stiefels. Ebenso symbolisieren die zwei Beine die schließliche Teilung des römischen Reichs in seine östliche und westliche Hälften.

Alle bisher aufgeführten Reiche befinden sich aus unserer momentanen Sicht in der Vergangenheit, obwohl sie sich mit Ausnahme von Babylon, für Daniel sowie seine Zuhörer damals, in der Zukunft befanden. Der Vollständigkeit halber mag man hinzufügen, dass dem babylonischen Reich zwei Weltreiche vorangingen, nämlich das assyrische, und davor das ägyptische.
Darum werden wir in anderen Stellen der Bibel von 7 Weltreichen oder Königreichen lesen, die im Laufe der Geschichte die Welt beherrschen, von den sechs sich in unserer Vergangenheit befinden.

Aber was hat es mit dem letzten, mysteriösen Reich auf sich, dass in Nebukadnezars Traum durch die Füße der Statue dargestellt wird, teils aus Eisen, und teils aus Ton?

Folgen wir dem Symbolismus der in dem gesamten Abbild überall hervorkommt, dann können wir davon ausgehen, dass das Eisen symbolisch für harte Regierungsformen wie Diktaturen und Monarchien, und der Ton für „Regierungen des Volkes,“ also Demokratien, steht. Schließlich schrieb einer von Gottes Propheten selbst, „Wie sind der Ton, Du (Gott) bist der Töpfer.“

Wir sehen also eine kommende Weltordnung aus Demokratien, sowie härter durchgreifenden Regierungsformen bestehend auf uns zukommen, die allerdings genauso wenig aneinander haften bleiben werden, wie Ton und Eisen.

Im Gegensatz zur Evolutionstheorie scheint der Fortschritt den die Menschheit seit Babylon gemacht hat, in Gottes Augen nicht allzu berauschend zu sein. Zwar glauben wir, mit unseren modernen Erfindungen und unserem angereicherten Wissen die Spitze der Zivilisation erreicht zu haben, aber wie es scheint, sieht der Allmächtige die Qualität unserer Entwicklung etwas anders, und so haben wir uns von dem Gold von einst zu einem recht untauglichen Gemisch von Ton und Eisen herabgearbeitet.

Vielleicht ist es gerade aus diesem Grund, dass Gott jenes letzte Weltreich als den Zeitpunkt ausgewählt hat, Sein eigenes, ewiges Königreich auf Erden zu errichten.

Jenes, kommende und bleibende Reich wird durch einen Stein dargestellt, welcher, wie wir glauben, die Person von Jesus Christus bei Seinem angekündigten Zweiten Kommen symbolisiert, der in der Bibel auch als „der Eckstein“ bezeichnet wird „den die Bauleute verworfen haben.“

Jener Stein wird das Götzenbild der Weltreiche des Menschen auf seine Füße treffen und zerschmettern, und zu einem Berg heranwachsen der die ganze Erde füllen wird, einem Reich, das ewig bestehen wird.

In den kommenden Folgen dieser Reihe werden wir etwas näher auf das letzte Weltreich des Menschen eingehen, welches uns, wovon wir überzeugt sind, unmittelbar bevorsteht, da jene letzte „neue Weltordnung“ ja von ihren Architekten unentwegt in den letzten Jahrzehnten angekündigt wurde.

In Kapitel 7 von Daniels prophetischem Buch finden wir einige Hinweise mehr über die Eigenschaften jenes Reiches, sowie seines Führers, dem letzten Herrscher der Welt wie wir sie kennen.