Saturday, November 15, 2008

Bibelprophezeiung Teil III - Daniel Kapitel 7



Während das Bild das Gott dem babylonischen König Nebuchadnezar von den Königreichen dieser Welt im zweiten Kapitel des Buches des Propheten Daniel gab noch relativ schmeichelhaft war, so ist das Portrait dieser selben Weltreiche das Er Seinem eigenen vertrauten Propheten in der Vision im 7. Kapitel des selben Buches gibt, weniger schmeichelhaft.

In Daniel 7 beschreibt der inzwischen zum einflussreichen Ratgeber am Hofe Baylons aufgestiegene Daniel, wie er eine nächtliche Vision hat in der die 4 Weltmächte von Babylon bis Rom als erschreckende Monster aus dem Meer der Menschwenmassen empor steigen:

„Ich schaute in meinem Gesicht bei der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer.
Und vier große Tiere stiegen aus dem Meere herauf, eines verschieden von dem anderen. -
Das erste war gleich einem Löwen und hatte Adlersflügel; ich schaute, bis seine Flügel ausgerissen wurden, und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Füße gestellt und ihm eines Menschen Herz gegeben wurde.“ (Daniel 7:2-4)

In Vers 16 berichtet Daniel wie ein „Beistehender,“ vermutlich ein Engel, ihm seine Vision deutet und erklärt, dass es sich hier – ähnlich wie in Nebuchadnezars Traum – um Königreiche handelt, abermals beginnend mit dem babylonischen, das hier als Löwe mit Adlersflügeln beschrieben wird, die ihm ausgerissen werden, und der auf seine Füße gestellt wird, und mit einem menschlichen Herz versehen wird.
Diese Allegorie bezieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Erfahrung die der babylonische König Nebukadnezar machen musste, als er es versäumte, Gott die Ehre für sein Königreich zu geben, und daraufhin sieben Jahre lang dem Wahnsinn zum Opfer fiel und wie ein Stück Vieh im Freien lebte. Der Prophet Daniel hatte ihn davor leider vergeblich gewarnt, wie man in Daniel Kapitel 4 nachlesen kann. Nach sieben Jahren, bekannte der gedemütigte König dass es Gott ist, der Macht, Ruhm und Ehre verleiht. Ihm wurde sozusagen ein neues, „menschliches“ Herz verliehen und er wurde auf den Boden der Tatsachen gestellt.

Das auf Babylon folgende Weltreich der Medo-Perser wird in Daniels Vision als fleischfressender Bär dargestellt:

„Und siehe, ein anderes, zweites Tier, gleich einem Bären; und es richtete sich auf einer Seite auf, und es hatte drei Rippen in seinem Maule zwischen seinen Zähnen; und man sprach zu ihm also: Stehe auf, friß viel Fleisch!“ (Dan.7:5)
Dass der Bär auf einer Seite aufgerichtet ist, deutet – ähnlich wie bei den Armen der Statue aus Daniel 2 darauf hin dass eine Hälfte des Dualreiches Medo-Persien stärker war als die andere. Die Medo-Perser eroberten die ihnen bekannte Welt mit großer Aggressivität und drangen weiter nach Westen vor als die vorangegangenen Weltreiche, Ägypten, Assyrien und Babylon – dargestellt durch 3 Rippen in seinem Maul.
„Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Gepard; und es hatte vier Flügel eines Vogels auf seinem Rücken; und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben.“ (Dan.7:6)
Der Gepard – das Tier das sich zu Lande am schnellsten fortbewegen kann – verbildlicht hier das auf Persien folgende griechisch-mazedonische Reich Alexander des Großen, der mit einer viel kleineren Armee als die Perser in der Lage war, die ihm bekannte zivilisierte Welt in atemberaubender Geschwindigkeit zu erobern. Nach Alexanders Tod wurde sein Reich in 4 geteilt, symbolisiert durch die 4 Flügel und Köpfe.
„Nach diesem schaute ich in Gesichten der Nacht: und siehe, ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und sehr stark, und es hatte große eiserne Zähne; es fraß und zermalmte, und was übrigblieb, zertrat es mit seinen Füßen; und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm gewesen, und es hatte zehn Hörner.“ (Dan.7:7)
Das vierte Monster, sichtlich imposanter als die vorherigen, symbolisiert auch hier wieder Rom, das in Daniel 2 als „eiserne Beine,“ und hier mit „eisernen Zähnen“ dargestellt wird. Wie die Beine in Daniel 2, „zermalmt“ auch dieses Tier alle anderen Reiche der westlichen Welt und „zertritt es mit Füßen.“
Ähnlich wie die Füße der Statue in Daniel 2 mit ihren 10 Zehen, so hat dieses Monstrum 10 Hörner, die, wie wir in Vers 24 von dem Engel erfahren der Daniel seine Vision auslegt, „10 Könige“ sein werden, die aus dem römischen Reich hervorgehen werden, von denen wir später, im Buch der Offenbarung des Johannes noch mehr erfahren werden.
Aber zunächst gibt uns Daniel noch einige herausragende und merkwürdige Details zu dem vierten Monstrum in seiner Vision:
„Während ich auf die Hörner achtgab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horne waren Augen wie Menschenaugen, und ein Mund, der große Dinge redete.“ (Dan.7:8)
Aus dem Buch der Offenbarung wissen wir, dass die zehn Hörner Könige oder Machthaber sein werden, die dem „Tier,“ dem Herrscher der letzten, siebten Weltregierung ihre Macht geben werden, der hier durch das „kleine Horn“ dargestellt wird, das „einen großen Mund“ hat, „der große Dinge redet“:
„Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, welche noch kein Königreich empfangen haben, aber Gewalt wie Könige empfangen eine Stunde mit dem Tiere.“ (Offenbarung 17:12)
Ein Maul das große, gotteslästerliche Dinge redet, ist eines der biblischen Merkmale für den letzten Weltherrscher, dem kommenden Führer der neuen Weltordnung, dem Antichristen, dessen Reich dem Kommen von Gottes Reich unmittelbar vorausgeht:
„Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und es wurde ihm Gewalt gegeben, zweiundvierzig Monate zu wirken.“ (Offenbarung 13:5)
Der Engel oder „Beistehende“ der Daniel seine Vision auslegt, sagt folgendes zu jenem kleinen Horn mit großem Mund:
„Und die zehn Hörner: aus jenem Königreich (dem römischen Reich) werden zehn Könige aufstehen; und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige erniedrigen.
Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“ (Daniel 7:24, 25)

Neben seiner Eigenschaft ein großes, gotteslästerliches Mundwerk zu besitzen, werden uns hier weitere Eigenschften des kommenden großen antichristlichen Führers der Welt vermittelt: er wird 3 der 10 Könige die aus dem römischen Reich hervorkommen „erniedrigen,“ „darauf sinnen Zeiten und Gesetze zu verändern“ und „die Heiligen vernichten.“
Im Buch der Offenbarung wird dies bestätigt:

„Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden.“ (Offenbarung 13:7).

In anderen Worten wird sich jenes kommende Weltreich oder die neue Weltordnung durch eine Verfolgung von Gläubigen und Gottestreuen kennzeichnen, die in anderen Stellen der Bibel, sowie von Jesus selbst auch „die große Trübsal“ genannt wird.

In Daniel 7:25 bekommen wir auch den ersten Hinweis darauf, wie lange jene „Trübsal“ dauern wird:
„Eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit.“

Aus verschiedenen Stellen der Bibel wissen wir dass es sich hierbei um 3 ½ Jahre handelt, 42 Monate oder 1260 Tage.

Zwar werden diese Prophezeiungen von vielen Bibelgelehrten so ausgelegt, dass ihre Erfüllung bereits in der Vergangenheit stattgefunden haben soll, so wie etwa unter dem römischen Kaiser und Christenverfolger Nero, aber die Vision Daniels ist noch nicht zu Ende:

„Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und Er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht.
Und Ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.“ (Daniel 7:13, 14)

Genau wie in Daniel 2 wird nämlich auch hier jenes letzte, mit Abstand bedauerlichste der Weltreiche des Menschen, abrupt vom immerwährenden Reich Gottes abgelöst, ein Ereignis dass sich offensichtlich noch nicht zugetragen hat, da das friedevolle und glorreiche Reich Jesu Christi auf Erden sich wohl kaum mit der Herrschaft der katholischen Kirche im Mittelalter vergleichen lässt.

Der Faktor der in Daniel 2 die bestehenden Weltreiche erobern wird und dort als ein Stein vom Himmel dargestellt wurde, wir hier schon viel deutlicher als „Menschensohn“ beschrieben, der mit den Wolken des Himmels kommen wird. Durch die Evangelien hindurch nennt Jesus sich ständig selbst, „der Menschensohn,“ so als ob er den Gläubigen von damals wir heute klar machen wollte, dass Er derjenige war und sein würde, von dem Daniel hier sprach. Auch beschreibt Er Sein Zweites Kommen sehr ähnlich wie Daniel hier:

„Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, ... und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.
Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.“ (Matthäus 24:29,30)

In unserer kommenden Studie werden wir mehr erfahren über die zukünftigen Machenschaften des „kleinen Horns,“ dem Antichristen, jenem kommenden Führer der neuen Weltordnung, die unserer Meinung nach nicht mehr in allzu ferner Zukunft von uns sein kann.